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satta sound tour

konzert
Sa. 29.05.2010 - 22:00

Dub ist tot? Lang lebe Dub! In Wien, wo man diesen Sound lange in erster Linie mit dem Kaffeehaus-Style von Kruder&Dorfmeister assoziiert hat, erlebt Dub gerade eine kleine Renessaince. Und das in seiner ursprünglichsten Form: Back to the Roots, in diesem Fall ganz und gar wörtlich zu nehmen. Das Dubquake im Wiener Fluc, auf dem sich bereits Legenden der Szene wie King Shiloh oder Dandelion die Ehre gaben, hat sich als Fixpunkt für Bassjünger von nah und fern etabliert. Die Masterminds hinter diesen kollektiven Bassmassagen nennen sich SHALAMANDA Soundsystem. Soundsystem meint in diesem Falle nicht Selector plus MC plus Platten, sondern ist im ganz klassischen Sinne zu verstehen: In 2 Monaten mit viel Schweiss und Blut ein Baby erschaffen, von Kickbässen bis Scoops alles von Hand gezimmert. Bei der Geburt 5Kw schwer, soll es in Zukunft noch weiter wachsen.

Musikalisch wird tief und tiefer wird im Fundus der Reggae-History gegraben. Dub und dessen Derivate (zurzeit in Form von Dubstep wieder in aller Munde bzw. Ohren), die seit den 70ern vor allem in UK und über den ganzen Globus verstreut wachsen und gedeihen sind das Bindeglied - so finden sich auch aktuelle Produktionen von Frankreich bis Japan auf dem Plattenteller. Zum äthiopischen Kaiser Haile Selassie mag man stehen wie man will; die politische Message hinter der Musik ist im Shalamanda-Selbstverständnis jedenfalls so zentral wie in der hiesigen Dancehall schon lange nicht mehr. Hier werden mit akribisch Platten gediggt und mit viel Feinsinn auf die Aussage geachtet, anstatt die neuesten Slangbegriffe von der Insel nachzugröhlen. Ganz im klassischen Bestreben der Kultur die vermittelt werden will, soll das Soundsystem auch jungen Vokalisten aus der jeweiligen Umgebung eine Plattform bieten um ihr Können unter Beweis zu stellen.

Das schöne an einem solchen Soundsystem wie dem von Shalamanda: man kann es zusammengepackt gerade noch in einem Bus verstauen und wieder aufbauen wo man will. Ohne Abhängigkeiten. Schnell war klar: Eine Tour muss her, Österreich soll diesen Sound zu hören bekommen. Supportet wird der erste traditionelle Dub-Sound des Landes von den ohnehin ständig zwischen Linz und Wien pendelnden Mr.-Nice-Guys von NattyLoop und der Shangrilla Soundculture rund um Wahl-Linzer King Louie, der sich in Sankt Pölten mit jahrelangen A-One Bookings für den King's Tone Club einen Namen machte. Eins ergab wie man so schön sagt das andere, und wo sonst sollte eine solche Tour ihren krönenden Abschluss finden als in der KAPU? Eben.

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Former Appearances at Kapu
Flyer / Plakat