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irgendjemand muss doch

konzert
So. 03.04.2005

!Der Legende nach, hat der TEXTOR sich auf seinen Kopf gesetzt um besser nachdenken zu können (und um mehr Texte rauszuquetschen). So oder ähnlich könnte es gewesen sein.


Aber was beweisen schon Legenden? Ein handfestes „Wo ist mein Kopf?“ ist da schon ganz etwas anderes! Ja, man muss sie einfach mögen, diese schrulligen und gleichzeitig betont netten (heisst insgesamt sehr sympathischen) Herren aus Ulm. Dieses Abstrakte, aber trotzdem voll in der Realität verankerte Ding hat mittlerweile viele Kanäle durchlaufen. Vom Majordeal bis zum FM 4 Liebling.


In Zeiten, in denen die „Neue deutschen Welle“ im Hip Hop entsetzt als nationalistischer Auswuchs interpretiert werden kann, heisst es eben Nerven bewahren: „Wo ist mein Kopf? Wo ist das Scheißding hin?“

Unbeeindruckt und hartnäckig ziehen die KIZIS ihr Ding durch und spielen und leben ihre eigene Interpretation von Hip Hop.

Bei aller Abstrahierung und Schräglage liefert man ein tolles Album nach dem nächsten und ist mit „irgendwer muß doch“ dem Optimum, der Vorstellung vom KIZIS-Sound extrem nahe gekommen. Immer logischer fliessen die Beats von Quasimodo und immer überzeugender schwingt Textor die Textkeule. Sicher verankert im eigenen System, in der kleinen Enklave, die sie sich im weiten Feld von „Deutsch-Rap“ erarbeitet/erkämpft haben wird auf konventionelle, puristische, dogmatische Vorgaben des Genres geschissen. Auf eine seltsam verdrehte Art bleibt man irgendwie aber doch zugänglich. Das ist der Unterschied zwischen populistischen Dogmen und populärer Kunst. „Wenn dein Gott sagt du sollst töten, ist dein Gott ein Arschloch!“ Stoppt das puristische Geplänkel: Hip Hop ist nicht alles. Aber: Alles ist Hip Hop.

So schaut´s aus. Wir können dem zur Zeit vorherrschenden Bild von deutschsprachigem Hip Hop, das ja traurig aussieht, etwas gegenüber stellen.


Here we go: Schauen sie sich das an!

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Former Appearances at Kapu
Kinderzimmer Productions